Aus den Gründen wurden berühmte Bücher von Verlagen abgelehnt
Nur weil Bücher heutzutage berühmt oder gar Klassiker sind, heißt es nicht, dass sie nicht vorher von einem Verlag abgelehnt wurden. Das waren die Gründe.

Nicht jedes Buch, das heute ein Klassiker oder ein Bestseller ist, hatte einen leichten Weg. Wir erinnern uns beispielsweise an die Autor*innen, die ihre Bücher sogar statt im Verlag zuerst im Self-Publishing herausbringen mussten. Hier kommen die jeweiligen Gründe, warum Verlage Bücher abgelehnt hatten, die dann zu Bestsellern wurden. Welche Verlage es genau waren, ist meist nicht bekannt, doch die Gründe der jeweiligen Ablehnung wurden von Journalisten wie André Bernard gesammelt und veröffentlicht.
#1 „Farm der Tiere“ von George Orwell (1945)
„Es ist unmöglich, Tiergeschichten in den USA zu verkaufen. Und noch etwas: Es wäre weniger anstößig, wenn die vorherrschende Kaste in der Fabel nicht Schweine wären.“
Weiter mit dem nächsten Werk:

#2 „Die Blechtrommel“ von Günther Grass (1961)
„Es kann niemals übersetzt werden.“
Interessanterweise wurde das berühmte Werk von Günther Grass nicht nur erfolgreich verfilmt, sondern auch inzwischen in über 40 Sprachen übersetzt und gilt als Jahrhundertroman.
Das nächste Buch ist vermutlich noch bekannter:

#3 „Moby-Dick“ von Herman Melville (1851)
„Wir bedauern, sagen zu müssen, dass unsere einheitliche Meinung völlig gegen das Buch ist, da wir denken, dass es für den Jugendmarkt (in England) überhaupt nicht geeignet wäre. Es ist sehr lang, ziemlich altmodisch und verdient unserer Meinung nach nicht den Ruf, den es zu genießen scheint.“
Beim nächsten Werk macht die Begründung sprachlos:

#4 „ Das Tagebuch der Anne Frank “ von Anne Frank (1947)
„Das Mädchen hat, so scheint es mir, keine besondere Wahrnehmung oder ein besonderes Gefühl, das dieses Buch über das Niveau der Neugier hinausheben würde.“
Kommen wir zur nächsten Ablehnung von damals:

#5 „Das Bildnis des Dorian Gray“ von Oscar Wilde (1891)
„Es enthält unangenehme Elemente.“
Statt sich mehr mit dem Werk auseinanderzusetzen, haben es sich manche Verlage in der Vergangenheit wohl leicht gemacht und einfach pauschal abgelehnt. Dass „Das Bildnis des Dorian Gray“ der einzige Roman von Oscar Wilde und zudem ein absolutes Meisterwerk werden würde, haben wohl viele zu der Zeit nicht erwartet. Wilde wurde übrigens zu Lebzeiten wegen „homosexueller Unzucht“ ins Gefängnis gesteckt.
Kommen wir zu einem weltberühmten Spionageroman:

#6 „Der Spion, der aus der Kälte kam“ von John le Carré (1962)
Der Spionageroman von le Carré verhalf ihm zum internationalen Durchbruch und wird bis heute viel gelesen. Trotzdem wurde er damals mit folgendem vernichtenden Urteil abgelehnt:
„Sie können le Carré gerne haben - er hat keine Zukunft.“
Auch bei der nächsten Reihe gab es Absagen:

#7 „Harry Potter und der Stein der Weisen“ von J. K. Rowling (1997)
Ganze elf Verlage lehnten den ersten „Harry Potter“-Band ab, bevor Bloomsbury sich des Jahrhundertwerks annahm. „Ich hätte nicht aufgegeben, bis mich jeder einzelne Verleger abgelehnt hat“, twitterte Autorin J. K. Rowling damals über die Absagen. Zwar hat sie bisher nicht die genauen Gründe verraten, im Fall ihrer unter Pseudonym geschriebenen Bücher schon.
Da zeigt sie gleich zwei Absagen:
#8 „ Der Ruf des Kuckucks “ von Robert Galbraith (2013)
„Ich bedaure, dass wir schweren Herzens zu der Entscheidung gekommen sind, Ihr Buch nicht mit kommerziellem Erfolg veröffentlichen zu können.“
„Wir können derzeit keine neuen Beiträge annehmen.“
Als J. K. Rowling später preisgab, dass sie hinter Robert Galbrath steckte, trudelten die Zusagen nur so ein.
Auch der nächste Roman hatte es zuerst schwer:

#9 „Herr der Fliegen“ von William Golding (1954)
„Wir haben nicht den Eindruck, dass es Ihnen gelungen ist, eine zugegebenermaßen vielversprechende Idee zu verwirklichen.“
Die Idee war allerdings nicht nur als Buch, sondern auch als Film sehr erfolgreich.
Ähnlich wie beim nächsten Werk:

#10 „ Lolita “ von Vladimir Nabokov (1955)
„Man sollte es einem Psychoanalytiker erzählen, und wahrscheinlich hat man es auch getan, und es wurde zu einem Roman verarbeitet, der zwar einige wunderbare Passagen enthält, aber er ist überwältigend ekelerregend, selbst für einen aufgeklärten Freudianer. Für die Öffentlichkeit wird er abstoßend sein. Er wird sich nicht verkaufen, und er wird einer wachsenden Reputation unermesslichen Schaden zufügen ... Ich würde empfehlen, es für tausend Jahre unter einem Stein zu vergraben.“
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