Das sind die 10 teuersten Bücher aller Zeiten

Die teuersten Bücher der Weltgeschichte: Diese Werke erzielten Millionenbeträge bei Auktionen. Wir schauen, was sie so besonders macht.

Teilweise werden Bücher zu hohen Preisen verkauft.
Quelle: IMAGO / imagebroker

Die Welt der Bücher zeigt sich voller faszinierender Schätze, die Millionenbeträge einbringen können. Die außergewöhnlich teuren Bücher sind nicht nur aufgrund ihres Inhalts wertvoll, sondern vor allem aufgrund ihrer Seltenheit, ihrer historischen Bedeutung oder anderer einzigartiger Merkmale. Handgeschriebene Manuskripte, alte Druckwerke und beeindruckend illustrierte Bücher ziehen Sammler*innen und Liebhaber*innen in ihren Bann. Doch welches ist eigentlich das teuerste Buch aller Zeiten und wie viel wurde dafür bezahlt? In unserem Ranking stellen wir dir die zehn teuersten Bücher der Welt vor, die durch ihren hohen Sammlerwert und ihre außergewöhnliche Geschichte beeindrucken.

Es geht los mit Platz 10:

„The Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer ist eine wunderbare Geschichtensammlung
Quelle: IMAGO / Dreamstime
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#10 „The Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer

„The Canterbury Tales“ ist ein Werk des Poeten Geoffrey Chaucer, das aus 24 Erzählungen auf Mittelenglisch besteht. Es handelt von einer Gruppe Pilger, die sich auf dem Weg von London zur Grabstätte des Heiligen Thomas von Canterbury aufmachen und sich unterwegs Geschichten erzählen. Der Ort Canterbury und der Schriftsteller selbst sind durch die Erzählungen berühmt geworden. Heute gibt es noch zwölf gedruckte Exemplare der Erstausgabe aus dem Jahr 1477. Im Jahr 1998 wechselte eines der Exemplare den Besitzer – für 7,5 Millionen Dollar (ca. 6,4 Millionen Euro) kaufte es der Milliardär John Paul Getty Jr.

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Diese (deutsche) Ausgabe der Canterbury-Erzählungen ist etwas erschwinglicher
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Den neunten Platz belegt ein Schriftsteller, den jeder kennen sollte:

William Shakespeares Werke sind noch heute von großer Bedeutung.
Quelle: IMAGO / UIG

#9 „Shakespeare’s Folio“ von William Shakespeare

Unseren Platz neun belegt mit einem Verkaufswert von 8,2 Millionen Dollar (ca. 7 Millionen Euro) „Mr. William Shakespeare’s Comedies, Histories & Tragedies“. Besser bekannt ist das Werk unter dem Namen „Shakespeare's Folio“, das eine Gesamtausgabe von Shakespeares Dramen darstellt. Es zählt zu den wichtigsten Werken der englischen Literatur. Im Jahr 1623, rund sieben Jahre nach Shakespeares Tod, wurde die Ausgabe 750-mal gedruckt. Heute existieren weltweit ungefähr noch 230 Exemplare. Im Jahr 2020 wurde eine der Erstausgaben in New York für den oben genannten Preis versteigert.

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Mit unserem achten Platz geht es nach Amerika …

George Washington war der erste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Quelle: IMAGO / ZUMA Press Wire

#8 Ein Exemplar der US-Verfassung von George Washington

Im Jahr 2012 erfolgte eine Versteigerung beim Auktionshaus Christie’s, die 9,8 Millionen Dollar (ca. 8,3 Millionen Euro) einbrachte und damit berechtigterweise unseren achten Platz belegt. Versteigert wurde ein Exemplar der US-Verfassung , das aus dem Besitz von George Washington stammt. Die sogenannte „Copy of the Constitution, Bill of Rights and other key acts of the first Congress in 1789“ umfasst nicht nur die Verfassung, sondern auch handschriftliche Anmerkungen des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten. Die Kopie der Verfassung wurde von der Stiftung Mount Vernon Ladies‘ Association of the Union ersteigert, die ein Museum an George Washingtons früherem Wohnort betreibt.

Unser siebter Platz dürfte Tierfreunde freuen:

John James Audubon stellt die Vögel in Lebensgröße dar.
Quelle: IMAGO / glasshouseimages

#7 „Birds Of America“ von John James Audubon

„Birds Of America“ von John James Audubon belegt mit einer Verkaufssumme von 7,3 Millionen Pfund (umgerechnet 8,7 Millionen Euro) den siebten Platz. Es wurde in London an den Kunsthändler Michael Tollemache verkauft. Insgesamt existieren nur 110 vollständige Erstausgaben dieses traumhaft bebilderten Werkes. Es entstand zwischen 1785 und 1851. Das komplette Werk umfasst vier Bände, in denen die Vögel von Amerika von dem amerikanischen Maler und Naturforscher illustriert und beschrieben wurden. Das Besondere am Buch ist die Größe: Alle Vögel werden lebensgroß dargestellt. Zwei andere Erstausgaben wurden jeweils für 8,3 Millionen Euro und 7,4 Millionen Euro verkauft.

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Weiter geht's im zweistelligen Millionenbereich:

Das Johannesevangelium ist das älteste erhaltene Buch Europas.
Quelle: IMAGO / UIG

#6 Johannesevangelium des St. Cuthbert

Den sechsten Platz der teuersten Bücher der Welt belegt das Johannesevangelium des St. Cuthbert aus dem 8. Jahrhundert. Geschrieben wurde es in lateinischer Sprache und enthält rund 94 Seiten. Der in England entstandene Text ist schlicht und ohne Verzierungen. Das Buch selbst ist handschriftlich verfasst und in Taschenbuchformat mit originaler koptischer Heftung und originalem Ziegenledereinband gebunden. Besonders an dem Werk ist, dass es das älteste erhaltene Buch Europas und damit eines der ersten Beispiele für Buchbinderei auf der Welt ist! Es wurde zusammen mit dem Sarg des Heiligen St. Cuthbert vergraben. Im Jahr 2012 versteigerte man es für 9 Millionen Pfund (ca. 10,4 Millionen Euro) an die britische Nationalbibliothek.

Es wird bunt:

Das „Rothschild-Gebetbuch“ war in Besitz des Naziregimes.
Quelle: IMAGO ZUMA Press Wire

#5 „Rothschild-Gebetbuch“

Das „Rothschild-Gebetbuch“ ist ein handgeschriebenes Stundenbuch aus Flandern, das etwa zwischen 1500 und 1520 entstand. Es wurde mit Bildern verschiedener Künstler illustriert. Insgesamt enthält es 254 Seiten und war bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Besitz des deutschen Hochadels der Wittelsbacher. Im 19. Jahrhundert kam es in den Besitz der jüdischen Bankiersfamilie Rothschild, die es 1938 an das Naziregime übergeben musste. Im Jahr 1999 wurde das Werk über Christie’s für 13,6 Millionen Dollar (ca. 11,6 Millionen Euro) versteigert. Heute befindet es sich in Australien.

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Unser Platz fünf zeigt sich unerwartet schmucklos und trotzdem besonders:

Das Psalmbuch hat eine historische Bedeutung.
Quelle: IMAGO / Newscom World

#4 „Bay Psalm Book“

Das „Bay Psalm Book“ war das erste Buch, das in Amerika in den englischen Kolonien gedruckt wurde. Der Druck stammt aus Cambridge, Massachusetts, aus dem Jahr 1640. Insgesamt wurden damals 1.700 Exemplare gedruckt, heute sind nur noch elf Werke erhalten geblieben. Obwohl in dem Buch lediglich Psalmen stehen, hat es eine große historische Bedeutung für Amerika. Der Unternehmer und Investor David Rubenstein kaufte eines der letzten elf Exemplare über eine Auktion von Sotheby's für 14,2 Millionen Dollar (ca. 12,1 Millionen Euro). Weitere einzelne Exemplare des „Bay Psalm Book“ befinden sich im Besitz der Library of Congress, der Old South Church in Boston und an der Yale University.

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Auf nach Sachsen:

Das „Evangeliar Heinrichs des Löwen“ zeigt die Geschichte des Christentums.
Quelle: IMAGO / Funke Foto Services

#3 „Evangeliar Heinrichs des Löwen“ vom Herzog von Sachsen

Auf unserem dritten Platz tummelt sich das „Evangeliar Heinrichs des Löwen“, das im Jahr 1983 für 32,5 Millionen D-Mark (ca. 16,6 Millionen Euro) vom deutschen Banker Hermann Josef Abs im Auftrag zur Sicherung des Kulturguts in London ersteigert wurde. Die Kaufsumme wurde von der Bundesregierung, den Bundesländern Niedersachsen und Bayern, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und privaten Spendern aufgebracht. Das „Evangeliar Heinrichs des Löwen“ entstand zwischen 1173 und 1190 und besteht aus 226 Blättern, in denen die vier Evangelien und die Geschichte des Christentums dargestellt werden. Heute ist das Werk in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel zu finden.

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Unser zweiter Platz führt dich in die USA mit einem englischen Schriftstück:

Das  „Magna Carta Libertatum“ ist ein wichtiges Werk für das englische Verfassungsrecht.
Quelle: IMAGO / UPI Photo

#2 „Magna Carta Libertatum“ von König Johann Ohneland

Unseren dritten Platz belegt die „Magna Carta Libertatum“ (auf Deutsch übersetzt: „Große Urkunde der Freiheiten“) vom englischen König Johann Ohneland. Das Werk entstand 1215 und bis heute überdauerten vier Originale sowie 17 Kopien aus dem 13. Jahrhundert die Zeit. Eine Kopie davon erwarb David Rubenstein im Jahr 2017 über eine Auktion bei Sotheby’s für sagenhafte 21 Millionen US-Dollar (ca. 17,9 Millionen Euro). Die „Magna Carta Libertatum“ ist ein historisches Dokument, das die Freiheiten und Rechte der englischen Barone gegenüber dem englischen König festlegt und heute als wichtigste Quelle des englischen Verfassungsrechts zählt. David Rubenstein gab das Werk anschließend als Leihgabe an die National Archives and Records Administration in Washington, D.C.

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Nun kommen wir endlich zum lang ersehnten ersten Platz, dem Werk eines echten Promis:

Der „Codex Leicester” ist mittlerweile in Besitz von Bill Gates.
Quelle: IMAGO / SuperStock

#1 „Codex Leicester” von Leonardo da Vinci

Der „Codex Leicester” vom italienischen Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur und Naturphilosophen Leonardo da Vinci belegt unseren Platz eins der teuersten Bücher der Weltgeschichte. Es handelt sich dabei um das zwischen 1506 und 1510 in Spiegelschrift verfasste Tagebuch von Leonardo da Vinci. Auf insgesamt 72 handschriftlich verfassten Seiten zeigt das Buch wissenschaftliche Abhandlungen zu Themen wie Astronomie, Gesteins- und Gebirgsbildung, aber auch Fossilien, Luft, Licht und den Eigenschaften von Wasser. Berühmt ist das Werk, da Da Vinci zum ersten Mal erklärte, dass es sich beim Mondschein um Sonnenlicht handelt, das die Erde reflektiert. Seinen Namen hat der „Codex Leicester“ von seinem ersten Käufer, dem Earl of Leicester, der es 1717 erwarb. Seit 1994 ist es im Besitz von Bill Gates, der dafür 30,8 Millionen Dollar (ca. 26,2 Millionen Euro) bezahlte.

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Auch vom Codex Leicester kann man natürlich einen Nachdruck erwerben.
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Ein guter Tipp:

Diese Werke kosten Millionen – die teuersten Bücher aller Zeiten im Überblick:

  • „The Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer (6,4 Mio. €)
  • „Shakespeare’s Folio“ von William Shakespeare (7 Mio €)
  • Ein Exemplar der US-Verfassung von George Washington (8,3 Mio €)
  • „Birds Of America“ von John James Audubon (8,7 Mio €)
  • Das Johannesevangelium des St. Cuthbert (10,4 Mio €)
  • Das „Rothschild-Gebetbuch“ (11,6 Mio €)
  • Das „Bay Psalm Book“ (12,1 Mio €)
  • Das „Evangeliar Heinrichs des Löwen“ vom Herzog von Sachsen (16,6 Mio €)
  • Die „Magna Carta Libertatum“ von König Johann Ohneland (17,9 Mio €)
  • Der „Codex Leicester” von Leonardo da Vinci (26,2 Mio €)

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